Die Kurkuma-Pflanze, auch bekannt als Curcuma longa oder Gelbwurz, stammt aus Südasien und zählt zu den Ingwergewächsen. Ihre intensiv gelb gefärbte Wurzel wird sowohl als Gewürz als auch als Farbstoff verwendet. Ihre Farbe verdankt die Kurkuma ihrem Inhaltsstoff Curcumin. Kurkumapulver ist ein wesentlicher Bestandteil des Currygewürzes, welches hierzulande für verschiedene Speisen benutzt wird – allen voran steht die Currywurst. Die Kurkuma-Pflanze wird bereits seit Tausenden von Jahren angebaut und als Gewürz verarbeitet. In der traditionellen Indischen Ayurveda wird sie seit langer Zeit für verschiedene Heilverfahren verwendet. Unter Anderem findet man Kurkuma im ayurvedischen Superdrink „Goldene Milch“. In Europa spielt Kurkuma kulinarisch keine große Rolle. Dafür steht ihr gesundheitliches Potential immer mehr im Fokus der Wissenschaft (1,2).

Kurkuma – der natürliche Entzündungshemmer

Entzündungen sind Prozesse, die bei verschiedenen Erkrankungen eine große Rolle spielen. Akute Entzündungen dienen dabei der Abwehr von Krankheitserregern. Vielen Volkskrankheiten der Deutschen liegt jedoch eine systemische, also den gesamten Körper betreffende, Entzündung zugrunde (3). Die antientzündliche Wirkung von Kurkuma wurde in zahlreichen Studien untersucht (4). Lesen Sie bei uns, ob und wie die Anwendung von Kurkuma gegen entzündliche Prozesse hilft.

Kurkuma für die Verdauung

Viele Menschen in Deutschland leiden an Verdauungsproblemen. Am häufigsten sind dabei Verstopfungen (5). Wer das Problem schon einmal selbst hatte, weiß, wie sehr die Lebensqualität darunter leidet. In der Ayurveda gilt die Wurzel der Kurkuma als verdauungsanregend. Was dahintersteckt, lesen Sie in unserem Artikel „Kurkuma für die Verdauung“.

Kurkuma und Darmerkrankungen

Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die den Verdauungstrakt betreffen. Besonders häufig ist das Reizdarmsyndrom. 10-20% der Deutschen leiden darunter (6). Auch chronische Entzündungen im Magen oder Darm können auftreten und die Lebensqualität wesentlich einschränken. Curcumin scheint die Darmgesundheit in mehrfacher Hinsicht zu beeinflussen: Es hemmt Entzündungen, regt die Verdauung an und beeinflusst die Zusammensetzung der Bakterien im Darm (7). Daher haben wir dem Thema „Kurkuma und Darmerkrankungen“ in einem eigenen Artikel beleuchtet.

Kurkuma für Leber und Galle

Leber und Galle sind wichtige Verdauungsorgane, welche bei der Verarbeitung der Nahrung helfen. Die Leber ist darüber hinaus ein wichtiges Entgiftungsorgan und gibt gespeicherte Glukose ins Blut ab, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt (8). Erkrankungen dieser Organe können daher schwerwiegende Folgen haben. Oxidativer Stress und Entzündungen gelten als wichtige Auslöser dieser Krankheiten. Könnte Curcumin beidem entgegenwirken?

Kurkuma und Cholesterin

Eine ungesunde Ernährung kann zu hohen Cholesterinwerten führen. Speziell ein Anstieg des LDL-Cholesterin gilt als Risikofaktor für eine Arterienverkalkung. Diese führt letztlich zu Herzinfarkten und Schlaganfällen (10). Curcumin senkt die Cholesterinwerte im Blut, sodass Spätfolgen vermieden werden (11). Wie das funktioniert, beschreiben wir im Artikel „Kurkuma und Cholesterin“.

Kurkuma zum Senken des Blutzuckers und bei Diabetes

Übergewicht und Bewegungsmangel können zu einem krankhaften Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich daraus ein Diabetes mellitus. Dieser zieht zahlreiche Folgeerkrankungen nach sich (12). In einigen Studien zeigte Curcumin einen blutzuckersenkenden Effekt (13). Im folgenden Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, ob und wie an Diabetes Erkrankte davon profitieren. Wie Curcumin generell den Blutzucker senkt, beschreiben wir im Artikel „Kurkuma bei zu hohem Blutzuckerspiegel“.

Kurkuma statt Kortison?

Viele entzündliche Erkrankungen werden mit Kortison behandelt, ein seit Langem bewährtes Medikament. Es ist dabei zwar sehr wirksam, bringt jedoch einige unschöne Nebenwirkungen mit sich (14). Forscher an der Universität des Saarlandes haben herausgefunden, dass Curcumin dasselbe Protein wie Kortison aktiviert, um Entzündungen zu hemmen (15). Was das für die Therapie von Entzündungen bedeutet, lesen Sie auf „Kurkuma statt Kortison?“.

Kurkuma und der Blutdruck

Bluthochdruck ist eine echte Volkskrankheit. Etwa ein Viertel der Deutschen ist davon betroffen (16). Auf Dauer werden die Gefäße des Körpers und das Herz durch den hohen Druck stark belastet. Ein zu hoher Blutdruck muss entsprechend unbedingt behandelt werden. Die Hinweise darauf, dass Curcumin den Blutdruck senken kann (17), beleuchten wir im Artikel „Kurkuma und der Blutdruck“.

Kurkuma für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Auch andere Erkrankungen der Gefäße und des Herzens sind weit verbreitet, darunter die Arteriosklerose oder Arterienverkalkung. Dabei lagern sich sogenannte Plaques an den Gefäßwänden an und können dafür sorgen, dass kein Blutfluss mehr möglich ist. Das kann es zu ernsten Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen (18). Einige interessante Studien lassen vermuten, dass Curcumin in Zukunft hier Anwendung finden könnte. Diese thematisieren wir intensiv im Artikel „Kurkuma für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“.

Kurkuma und Rheuma

Rheumatische Erkrankungen betreffen verschiedene Gelenke im Körper. Häufig sind die Finger- und Kniegelenke betroffen. Auslöser ist auch hier eine Entzündung, welche die Gelenke auf Dauer immer weiter schädigt (19). Curcumin hemmt die Produktion von Entzündungsmediatoren und trägt somit zu einer schnelleren Abheilung bei (20) – das erläutern detailiert im Artikel zu „Kurkuma und Rheuma“.

Kurkuma gegen Arthrose

Bei der Arthrose handelt es sich um eine Verschleißerkrankung der besonders stark beanspruchten Gelenke wie Knie und Hüfte. Die hierbei entstehenden Schmerzen werden mit Schmerzmitteln behandelt, welche häufig Nebenwirkungen verursachen können (21). Bei Arthrose des Kniegelenks konnte Curcumin sehr positive Effekte auf die Schmerzen zeigen. Dadurch kann die Dosis der eingenommenen Schmerzmittel in Zukunft möglicherweise reduziert werden (22). Wie das funktionieren könnte, behandeln wir im Artikel „Kurkuma gegen Arthrose“.

Kurkuma und Alzheimer

Demenz und Alzheimer sind Erkrankungen, die sicher jedem ein Begriff sind. Die Betroffenen verlieren mit der Zeit ihr Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit, und später ist auch das Langzeitgedächtnis betroffen. Es handelt sich um eine sogenannte Neurodegeneration, welche eng mit einer Entzündung im Gehirn verbunden ist. Unter anderem aufgrund seiner antientzündlichen Wirkung scheint Curcumin das Fortschreiten der Krankheiten positiv zu beeinflussen (23) – mehr dazu in unserem Artikel „Kurkuma und Alzheimer“.

Kurkuma für die Psyche

Obwohl psychische Krankheiten weit verbreitet sind, sprechen viele Menschen nicht gerne darüber. Zu groß sind das Stigma und die Angst vor Vorurteilung. Dabei liegen genauso wie bei anderen Erkrankungen auch hier körperliche Veränderungen zugrunde (24). Was dies mit Entzündungen und dem Darmmikrobiom zu tun hat und wie Kurkuma ins Spiel kommt, lesen Sie im Artikel „Kurkuma für die Psyche“.

Kurkuma für die Mundgesundheit

Die Zahngesundheit ist für einen beschwerdefreien Alltag und ein genussvolles Leben enorm wichtig. Entstehen Löcher in den Zähnen oder Entzündungen in der Mundhöhle, drückt das schnell die Lebensqualität. Am besten ist es, wenn es gar nicht so weit kommt. Dafür ist eine gute Mund- und Zahnhygiene entscheidend. Aufgrund seiner antimikrobiellen und antientzündlichen Wirkung kann Curcumin bei der Vorbeugung helfen (25) – mehr dazu in unserem Artikel „Kurkuma für die Mundgesundheit“.

Kurkuma für weiße Zähne?

Weiße Zähne gelten als Schönheitsideal und daher suchen viele Menschen nach Möglichkeiten, ihre eigenen Zähne aufzuhellen. Besonders im Internet findet man viele verschiedene Mittel und Geräte, die eine schnelle Aufhellung versprechen. Dass Kurkuma als gelbes Pulver hierbei mitwirken kann, kommt einem sicher nicht sofort in den Sinn – taugt Kurkuma für weiße Zähne?

Kurkuma zum Abnehmen

Viele Menschen wünschen sich eine schlankere Linie und suchen nach einfachen Wegen zu ihrem Wunschgewicht. Dabei greifen sie oft zu Diätpillen oder ernähren sich nach bestimmten Vorgaben. Langfristig helfen jedoch nur eine gesunde Ernährung und sportliche Betätigung. Ob Kurkuma bei diesem Prozess helfen kann, lesen im Artikel „Kurkuma zum Abnehmen“.

Quellenverzeichnis

  1. Delin Wu, Kai Larsen: ZingiberaceaeCurcuma longa. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Band 24: Flagellariaceae through Marantaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Peking / St. Louis, 2000, ISBN 0-915279-83-5
  2. Fred Siewek: Exotische Gewürze Herkunft Verwendung Inhaltsstoffe. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-0348-5239-5, S. 72
  3. Pahwa R, Goyal A, Jialal I. Chronic Inflammation. [Updated 2022 Aug 8]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK493173/
  4. Peng Y, Ao M, Dong B, Jiang Y, Yu L, Chen Z, Hu C, Xu R. Anti-Inflammatory Effects of Curcumin in the Inflammatory Diseases: Status, Limitations and Countermeasures. Drug Des Devel Ther. 2021 Nov 2;15:4503-4525. doi: 10.2147/DDDT.S327378. PMID: 34754179; PMCID: PMC8572027.
  5. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Was tun bei chronischer Verstopfung? https://www.dge.de/presse/pm/was-tun-bei-chronischer-verstopfung/ (abgerufen am 04.02.2023)
  6. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Reizdarmsyndrom https://www.gesundheitsinformation.de/reizdarmsyndrom.html#:~:text=Nach%20Sch%C3%A4tzungen%20haben%20etwa%2010,haben%20dauerhaft%20damit%20zu%20tun. (abgerufen am 04.02.2023)
  7. Scazzocchio B, Minghetti L, D’Archivio M. Interaction between Gut Microbiota and Curcumin: A New Key of Understanding for the Health Effects of Curcumin. Nutrients. 2020 Aug 19;12(9):2499. doi: 10.3390/nu12092499. PMID: 32824993; PMCID: PMC7551052.
  8. Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/leber-galle-bauchspeicheldruese/leber/funktion-der-leber.html (abgerufen am 04.02.2023)
  9. Farzaei MH, Zobeiri M, Parvizi F, El-Senduny FF, Marmouzi I, Coy-Barrera E, Naseri R, Nabavi SM, Rahimi R, Abdollahi M. Curcumin in Liver Diseases: A Systematic Review of the Cellular Mechanisms of Oxidative Stress and Clinical Perspective. Nutrients. 2018 Jul 1;10(7):855. doi: 10.3390/nu10070855. PMID: 29966389; PMCID: PMC6073929.
  10. Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Arterienverkalkung: Ursachen & Risikofaktoren https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/arteriosklerose/ursachen-risikofaktoren.html (abgerufen am 04.02.2023)
  11. Qin S, Huang L, Gong J, Shen S, Huang J, Ren H, Hu H. Efficacy and safety of turmeric and curcumin in lowering blood lipid levels in patients with cardiovascular risk factors: a meta-analysis of randomized controlled trials. Nutr J. 2017 Oct 11;16(1):68. doi: 10.1186/s12937-017-0293-y. PMID: 29020971; PMCID: PMC5637251.
  12. Bundesministerium für Gesundheit: Diabetes mellitus Typ 1 und 2 https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html#:~:text=Diabetes%20mellitus%20(Zuckerkrankheit)%20ist%20ein,oder%20die%20Insulinwirkung%20vermindert%20ist. (abgerufen am 04.02.2023)
  13. Zhang DW, Fu M, Gao SH, Liu JL. Curcumin and diabetes: a systematic review. Evid Based Complement Alternat Med. 2013;2013:636053. doi: 10.1155/2013/636053. Epub 2013 Nov 24. PMID: 24348712; PMCID: PMC3857752.
  14. https://www.amboss.com/de/wissen/Glucocorticoide#xid=km0mfg&anker=Za14de171d7bf60a610562274eb0d3e32
  15. Hoppstädter et al., 2016. Induction of Glucocorticoid-induced Leucine Zipper (GILZ) Contributes to Anti-inflammatory Effects of the Natural Product Curcumin in Macrophages. Journal of Biological Chemistry , https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5087716/
  16. Krankenkassen Deutschland: Zahl der Arztbesuche und häufigste Krankheiten in Deutschland (abgerufen am 04.02.2023) https://www.krankenkassen.de/gesundheit/gesundheit-aktuell/arztbesuche-krankheiten/
  17. Hadi, A., Pourmasoumi, M., Ghaedi, E., & Sahebkar, A. (2019). The effect of Curcumin/Turmeric on blood pressure modulation: A systematic review and meta-analysis. Pharmacological Research, 150. https://doi.org/10.1016/J.PHRS.2019.104505
  18. Silbernagl SArteriosklerose. In: Silbernagl SLang F, Hrsg. Taschenatlas Pathophysiologie. 6., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019.
  19. Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Rheumatische Erkrankungen im Überblick https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/rheumatologierheuma/rheumatische-erkrankungen-im-ueberblick.html#:~:text=Rheuma%20%2D%20dazu%20geh%C3%B6ren%3A,die%20mit%20rheumatischen%20Beschwerden%20einhergehen (abgerufen am 04.02.2023)
  20. Amalraj A, Varma K, Jacob J, Divya C, Kunnumakkara AB, Stohs SJ, Gopi S. A Novel Highly Bioavailable Curcumin Formulation Improves Symptoms and Diagnostic Indicators in Rheumatoid Arthritis Patients: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Two-Dose, Three-Arm, and Parallel-Group Study. J Med Food. 2017 Oct;20(10):1022-1030. doi: 10.1089/jmf.2017.3930. Epub 2017 Aug 29. PMID: 28850308.
  21. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Arthrose https://www.gesundheitsinformation.de/arthrose.html#Ursachen (abgerufen am 04.02.2023)
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  23. Mishra S, Palanivelu K. The effect of curcumin (turmeric) on Alzheimer’s disease: An overview. Ann Indian Acad Neurol. 2008 Jan;11(1):13-9. doi: 10.4103/0972-2327.40220. PMID: 19966973; PMCID: PMC2781139.
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  25. Nagpal M, Sood S. Role of curcumin in systemic and oral health: An overview. J Nat Sci Biol Med. 2013 Jan;4(1):3-7. doi: 10.4103/0976-9668.107253. PMID: 23633828; PMCID: PMC3633300.