Neue Entdeckung bei Arthrose und Entzündungen: Warum Kurkuma nur bei wenigen wirkt und wie DU es 185-mal besser aufnehmen kannst
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Viele Menschen kämpfen mit ständiger Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Gelenkschmerzen. Anfangs denkt man häufig an Stress oder das Alter. Doch irgendwann wird jeder Schritt schwer und der Alltag zur Belastung. Die Schmerzen kommen häufiger, die Beweglichkeit lässt nach – und das Gefühl, sich selbst zu verlieren, wächst. Was oft übersehen wird: Hinter all dem können chronische Entzündungen stecken. Besonders bei Arthrose spielen solche Entzündungsprozesse eine zentrale Rolle. Wer sie ignoriert, riskiert, in einen Teufelskreis aus Schmerz, Erschöpfung und sozialem Rückzug zu geraten.
Kein Wunder, dass viele nach natürlichen Wegen suchen, um diesen Prozess zu bremsen. Kurkuma wird dabei immer wieder als vielversprechende Unterstützung genannt. Doch warum wirkt es bei manchen kaum? In diesem Beitrag erfährst du, was Kurkuma braucht, um seine volle Wirkung im Körper zu entfalten – und wie du deinen Körper gezielt bei der Entzündungsregulation unterstützen kannst.
Was ist Kurkuma und warum gilt es als Heilpflanze?
Kurkuma (Curcuma longa) ist eine Pflanze, die ursprünglich aus tropischen Regionen Asiens wie Indien, Indonesien und China stammt. Seit Jahrtausenden wird dort vor allem die Wurzel sowohl als Gewürz als auch als Heilpflanze verwendet.
Doch für was ist Kurkuma sonst gut? Es ist weit mehr als nur ein aromatisches Gewürz: In der Wurzel steckt ein wertvoller Pflanzenstoff, der für ihre intensive Farbe und ihren gesundheitlichen Ruf verantwortlich ist: Curcumin.
Dabei handelt es sich um eine polyphenolische Verbindung, die Kurkuma nicht nur seine typische gelb-orange Farbe verleiht, sondern auch für das leicht bittere, scharf-würzige Aroma sorgt. Vor allem aber wird Curcumin mit den positiven Wirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht – etwa bei Entzündungen, Gelenkbeschwerden oder oxidativem Stress.
Da der natürliche Curcumin-Gehalt in der frischen Wurzel nur rund 3 bis 5 % beträgt, wird der Wirkstoff für therapeutische Zwecke meist konzentriert, etwa in Form von Nahrungsergänzungsmitteln. So kann Kurkuma gezielter eingesetzt werden, um seine gesundheitsfördernde Wirkung optimal zu entfalten (1).

So wirkt Kurkuma in deinem Körper
Seinen Ursprung als Heilmittel hat Kurkuma in der traditionellen Medizin, etwa in Ayurveda oder der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dort wird die gelbe Wurzel seit Jahrtausenden bei Verdauungsproblemen, Entzündungen oder zur Stärkung der Lebenskraft eingesetzt.
Heute zeigen auch viele wissenschaftliche Studien: In Kurkuma steckt tatsächlich mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Im Mittelpunkt steht dabei der Pflanzenstoff Curcumin. Er wirkt nicht nur an einer Stelle im Körper, sondern beeinflusst viele zentrale Prozesse gleichzeitig und genau das macht Curcumin so interessant für die Forschung.
Die wichtigsten Wirkungen von Curcumin im Überblick
- Entzündungshemmende Wirkung: Curcumin kann helfen, chronische Entzündungen im Körper zu regulieren. Das ist wichtig, weil solche Entzündungen bei vielen Krankheiten wie Arthrose, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Darmproblemen eine Rolle spielen (2–4).
- Antioxidative Eigenschaften: Curcumin ist ein starkes Antioxidans. Das bedeutet, es schützt die Zellen vor schädlichen freien Radikalen, die Entzündungen und Alterungsprozesse fördern können. Studien zeigen, dass Curcumin sogar bis zu zehnmal stärker wirkt als Vitamin E (1).
- Unterstützung der Leberfunktion: Die Leber ist unser wichtigstes Entgiftungsorgan. Kurkuma hilft ihr, Giftstoffe auszuscheiden, unterstützt die Regeneration der Leberzellen und kann sogar helfen, Leberwerte zu stabilisieren und Fettleberprozessen entgegenzuwirken (5, 6).
- Förderung des gesunden Stoffwechsels: Besonders bei Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck oder Problemen mit Zucker- und Fettstoffwechsel (metabolisches Syndrom) kann Curcumin helfen, den Blutzucker und die Blutfettwerte zu verbessern und die Insulinempfindlichkeit positiv zu beeinflussen (7, 8).
- Wirkung bei Gelenkschmerzen & Arthrose: Insbesondere bei Arthrose, einer häufigen Gelenkerkrankung, kann Curcumin Schmerzen, Schwellungen und Steifheit reduzieren. Deshalb wird es inzwischen sogar in offiziellen Behandlungsempfehlungen, zum Beispiel von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), empfohlen (9–11).
- Unterstützung der Verdauung & Darmgesundheit: Kurkuma regt die Produktion von Gallensäuren an, die wichtig für die Fettverdauung sind. So kann es bei Blähungen, Völlegefühl und langsamer Verdauung helfen. Außerdem wird Kurkuma bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erforscht (12, 13).

Warum herkömmliche Kurkuma-Produkte oft nicht wirken
So beeindruckend die Wirkung von Curcumin in Studien auch erscheint, in der Praxis zeigen viele handelsübliche Kurkuma-Produkte kaum Effekte. Der Grund: Curcumin besitzt zwar eine nachgewiesene Wirkung, wird vom Körper nur sehr schlecht aufgenommen und verwertet. Mittlerweile gibt es jedoch spezielle Formulierungen wie die Mizell-Technologie, die die Aufnahme von Curcumin im Körper um das bis zu 185-fache verbessern kann.
Doch warum ist Curcumin eigentlich von Natur aus so schwer vom Körper aufzunehmen? Die Herausforderung liegt in der sogenannten Bioverfügbarkeit – also darin, wie gut ein Wirkstoff überhaupt aufgenommen, ins Blut transportiert und an den Zielorten im Körper wirksam werden kann. Bei Curcumin ist diese Bioverfügbarkeit in herkömmlicher Form gering. Das bedeutet: Selbst, wenn du mehrere hundert Milligramm Kurkuma-Extrakt einnimmst, kann nur ein Bruchteil von deinem Körper verwertet werden.
Woran liegt das?
- Curcumin ist fettlöslich: Im wässrigen Milieu des Darms kann es sich nur schlecht auflösen und wird entsprechend schlecht aufgenommen.
- Schneller Abbau: Noch bevor Curcumin seine Wirkung entfalten kann, wird es in der Leber teilweise abgebaut oder umgewandelt, wodurch seine Wirksamkeit vermindert wird (1).
- Fragwürdige Verstärker: Um die Aufnahme zu verbessern, setzen viele Produkte auf den Zusatzstoff Piperin (aus schwarzem Pfeffer). Doch dieser kann bei empfindlichen Personen die Magenschleimhaut reizen (14) und sogar mit Medikamenten wechselwirken (15).
- Hochdosierung bringt nicht automatisch mehr Wirkung: Einige Produkte versuchen, die geringe Bioverfügbarkeit durch besonders hohe Dosierungen zu kompensieren. Doch ohne geeignete Trägerstoffe oder Formulierung verpufft auch eine hohe Dosis oft wirkungslos.
Kurkuma richtig nutzen: Wie die Aufnahme um bis zu 185-mal verbessert werden kann
Die Herausforderungen bei der Aufnahme von Curcumin haben über Jahre hinweg zahlreiche Wissenschaftler beschäftigt. Wie kann ein so vielversprechender Wirkstoff gezielt im Körper wirken, wenn er kaum aufgenommen wird? Diese Frage war Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer, intelligenter Formulierungen – allen voran: Mizell-Curcumin.
Mizellen-Technologie setzt genau an der schlechten Bioverfügbarkeit von Curcumin an. Dabei wird das Curcumin in sogenannte Mizellen eingebettet – das sind winzige Trägerstrukturen, die aus wasser- und fettliebenden Bestandteilen bestehen. Diese ermöglichen es, fettlösliche Stoffe wie Curcumin in der wässrigen Umgebung des Darms zu transportieren und besser durch die Darmwand ins Blut zu bringen.
Dass die Mizell-Formulierung besonders effektiv wirkt, zeigen eindrucksvoll mehrere Studien:
- In einer Untersuchung wurde die Bioverfügbarkeit verschiedener Curcumin-Formen verglichen. Das Ergebnis: Während beispielsweise mikronisiertes Curcumin eine 9-fache Aufnahme im Vergleich zu herkömmlichem Pulver erzielte, war mizellares Curcumin bis zu 185-mal besser im Blut nachweisbar – der bislang höchste gemessene Wert in dieser Art von Vergleich (16).
- Weitere Forschungen zeigen, dass Mizell-Curcumin nicht nur deutlich höhere Wirkstoffkonzentrationen im Blut erreicht, sondern auch schneller in den Blutkreislauf gelangt und dort länger aktiv bleibt – ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige und gleichmäßige Wirkung im Körper (17, 18).

Fazit
Kurkuma wird seit Jahrhunderten zur Unterstützung bei Entzündungen eingesetzt – etwa bei Arthrose, Verdauungsbeschwerden oder chronischen Schmerzen. Doch viele Präparate zeigen kaum Wirkung. Warum? Der Grund liegt in der schlechten Bioverfügbarkeit: Curcumin, der wichtigste Wirkstoff in Kurkuma, wird vom Körper nur schwer aufgenommen und schnell wieder ausgeschieden. Entscheidend ist daher nicht die Menge, sondern die Form.
Literatur
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